Aikido Basis Prinzipien

Aikido lebt von der Bewegung, sei es auf körperlichen oder spirituellen Ebene. 

 

Im Aikido geht es darum die Energie, welche aus dem Angriff oder durch den Kontakt entsteht, zu nutzen. Durch Verschmelzen (Musubi) mit der Energie (Ki) des Gegners/Partners und Eintreten (Irimi) oder Sich wenden (Tenkan) entsteht eine einleitende Bewegung, welche durch den Ausführenden der Technik (Tori) den Angreifer (Uke) in einen "leeren Loch" führt und Ihn dadurch kampfunfähig macht.

 

Um sich effektiv, effizient und verletzungsfrei zu Bewegen praktiziert man im Aikido bestimmte Bewegungsformen (Kata), Fallübungen (Ukemi), Gymnastik oder Körperschulung (Taiso) und geistige/natürliche/philosophische Aspekte, welche der Entwicklung und der Prägung des menschlichen Charakters oder der Verwirklichung der Einheit von Geist und Körper dienen. 

 

Im folgenden sind einige grundlegenden Prinzipien erklärt.  


合気

Aiki

kann mit Verbinden / Verschmelzen mit der Energie übersetzt werden.

Aiki (合気) ist das Kern-Prinzip des Aikido und wird sowohl auf der physischen, als auch auf der geistigen und spirituellen Ebene umgesetzt. Das Gefühl für Aiki entwickelt sich kontinuierlich während der gesamten Aikido-Praxis und findet damit universelle Verwendung in allen Lebenssituationen.



結び

Musubi

wird übersetzt mit Kontakt / Verbindung.

Musubi entsteht sobald die Aufnahme des Angriffs/Griffs erfolgt und physische und energetische Verbindung hergestellt wird. Dieser Kern-Prinzip ermöglicht die Ausführung der Aikido-Techniken und eine harmonische Bewegung. Um Musubi körperlich effektiv zu praktizieren, d.h. die Verbindung mit dem physischen Kontakt kontinuierlich beizubehalten, müssen die Körperbewegungen weich und fließend erfolgen. Auf diese Weise entsteht das Prinzip des Aiki (合気) oder auch Ki Musubi (気結び).



気結び

Ki musubi

ist die Zusammensetzung aus dem Begriff Ki (Energie) und Musubi (Kontakt / Verbindung). 

Ki Musubi widerspiegelt das Prinzip des Aiki (合気) und entsteht aus der Verbindung mit Bewegungsenergie und aus der spirituellen und geistigen Aktivität.



入り身

Irimi

wird übersetzt mit Eintreten in den Körper / in die Position.

Eintreten in den Angriff / Technik bzw. in die Position des Körpers. Eintreten erfolgt während des entgegenkommenden Angriffs oder beim Ausführen der Technik, wobei die Technik selbst direkt in Richtung des Angreifers (Empfängers der Technik) ausgeführt wird und damit in die Position des Körpers (vom Angreifer) eingetreten wird.



転換

Tenkan

wird übersetzt mit Umleiten / Seitenwechsel.

Sich drehen und Position wechseln. Durch Drehung des eigenen Körpers um 180° die Position wechseln und den Angriff umleiten.



Omote

wird übersetzt mit Vorderseite.

Ausführung der Techniken vor dem Körper des Uke (Angreifer/Empfänger der Technik/Ausführender des Angriffs). Tori (Verteidiger/Empfänger des Angriffs/Ausführender der Technik) bewegt sich vor dem Körper des Uke.



Ura

wird übersetzt mit Rückseite.

Ausführung der Techniken hinter dem Körper des Uke (Angreifer/Empfänger der Technik/Ausführender des Angriffs). Tori (Verteidiger/Empfänger des Angriffs/Ausführender der Technik) bewegt sich im Rücken des Uke.



体捌き

Tai Sabaki

wird übersetzt mit Handeln mit dem Körper.

Handeln mit dem Körper durch Drehen des Körpers oder Verändern der Körperposition, um den Angriff zu kontrollieren oder Technik auszuführen. Durch Eintreten (Irimi) in den Angriff oder Umleiten (Tenkan) des Angriffs die Körperposition zu ändern, um z.B. eine Technik auszuführen. Die Bewegung erfolgt als Reaktion auf den schlagenden bzw. stoßenden Angriff. Tai Sabaki ist besonders für die Bewegungskoordination wichtig, da durch die Art der Umsetzung (z.B. Drehung, Gewichtsverlagerung, Entspannung, Dehnung) unterschiedlichste Abläufe geschaffen werden können. Von Tai Sabaki hängen die Art der Aufnahme des Angriffs, die Ausführung des Angriffs, Kuzushi (aus dem Gleichgewicht bringen) und viele andere Prinzipien und Funktionen ab.

 



当 て 身

Atemi

wird übersetzt mit Treffen/Schlagen den Körper.

Hingebungsvolles Andeuten eines Schlages am Körper, um die Konzentration des Angreifers zu stören und ihn abzulenken oder aus Gleichgewicht zu bringen. Im Aikido wird Atemi hauptsächlich dazu eingesetzt, um den Übergang in einer Techniksequenz von einer Phase oder Bewegung in die andere fließend und kontrolliert zu realisieren. Der eigentliche Schlag wird grundsätzlich vermieden und dafür ein weiteres technisches Element angesetzt, um den Angreifer kampfunfähig zu machen.



崩し

Kuzushi

wird übersetzt mit aus dem Gleichgewicht bringen.

Bei der Umsetzung des Kuzushi wird der Gegner anhand körperlichen Bewegungskoordination (Tai Sabaki) oder auch durch Atemi aus dem Gleichgewicht gebracht und dadurch Kampfunfähig gemacht. Durch Kuzushi wird der Angreifer in die Leere geführt und eine fließende und bewegungsorientierte Ausführung der Technik ermöglicht.



間合い

Maai

wird übersetzt mit Distanz / Intervall.

Dieses Prinzip bezieht sich auf die Distanz zum Gegner. Maai entsteht aus der intuitiven Handlung , welche körperliche und geistige Interaktion voraussetzt. Das Gefühl für Maai wird besonders durch den geistigen Zustand beeinflusst.



受身

Ukemi

wird übersetzt mit Empfangen des Körpers / Empfangen mit dem Körper.

Die Fallschule und die Kunst aufmerksam und verbleibend (Zanshin) gegenüber dem Partner (Gegner) zu sein. Eine besondere Bedeutung wird diesem Prinzip nahe gelegt. Man lernt dabei sowohl zu Rollen und zu Fallen als auch geistigen und physischen Kontakt zum Partner beizubehalten. Um gute Resultate zu erzielen wird an einer mit Energie erfüllten und gleichzeitig weichen Körperhaltung gearbeitet.

 

Kisaburo Osawa Shihan:

“Ukemi is to feel the technique of your partner and detect where they are trying to drop you” 

 

Nobuyuki Watanabe Shihan:

"It is training in feeling and detecting a sense of your partner at the time."

 

Quelle: Interview with Aikido Shihan Nobuyuki Watanabe


(Autor: A.Ertis)


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