Zum Beginn des Unterrichts, wenn alle Teilnehmer sich im aufrechten Sitz auf den Knien (Seiza) in einer Reihe gesetzt haben, erfolgt eine kurze Meditation (Mokuso). Damit bereitet man sich mental auf das aufmerksames Üben vor und prüft die geistige und körperliche Haltung (Shisei).
Nach Aufforderung des Leiters des Unterrichts oder des Lehrers (Sensei) erfolgt die Begrüßung mit Verbeugung (Rei) zuerst in Richtung Nische (Tokonoma) mit Kalligraphie oder Bild von O-Sensei (oder beides) und anschließend zum Sensei. Dabei begrüßt man sich mit "O neigai shimas", was üblich soviel wie "darf ich Sie bitten" übersetzt wird. Diese Grußformel wird auch stets vor jedem Beginn der Übungen mit dem neuen Partner verwendet.
Maßgeblich für die Konzentration und Erfolg im Unterricht sind die Verhaltensregeln (Reishiki - Siehe hier). Sie fördern sowohl die aufrechte Haltung und die geistige Einstellung zur Praxis als auch den respektvollen Umgang unter Praktizierenden.
Der Unterricht bei Shin Gi Tai Dojo verläuft hauptsächlich in zwei Phasen:
1. Phase (Basis)
beinhaltet Taiso (Aufwärmübungen/Körperschulung), Ukemi (Fallschule) und Kihon no kata (grundlegende Formen)
2. Phase (Intensiv)
beinhaltet meist fließendes und vertieftes Üben unter Berücksichtigung unterschiedlicher Prinzipien, welche geistige (Shin), technische (Gi) oder körperliche (Tai) Funktionen beeinflussen.
Im Unterricht werden Prinzipien aus Zen-Buddhismus und anderen Kampfkünsten, philosophische Aspekte, Atmungstechniken, körperliche und geistige Einstellung und Selbstverteidigungsaspekte behandelt. Es werden sowohl ablauforientierte als auch spontane Handlungen praktiziert.
Zum Ende des Unterrichts, meistens nach einigen tiefen Ein- und Ausatmungsübungen (Shin kokyu), erfolgt, nach gleichem Prinzip wie zum Anfang des Unterrichts, die Verbeugung in Richtung Tokonoma und zum Sensei mit dem dankerfüllten Abschiedsgruß "domo arigato gozaimashita", welcher mit "ich danke Ihnen vielmals" übersetzt werden kann.
Um gute Fortschritte zu machen empfiehlt es sich so oft wie möglich am Unterricht teilzunehmen. Es ist jedoch jedem freigestellt, je nach Ziel und Zweck, wie oft man üben möchte.
(Autor: A.Ertis)